Eingewöhnung
Eltern und Tagesmutter müssen dem Kind eine individuelle Eingewöhnungszeit gewähren, um eine Bindung und Vertrauen aufzubauen.
Dies ist die sensibelste Zeit für ein Kleinkind. Entsprechend den Fähigkeiten und dem Wesen des Kindes gehe ich unterschiedlich darauf ein.
Ich habe kein Modell an das ich meine Eingewöhnung anlehne. Von den beiden bekanntesten Modellen ( Berliner- und das Münchener Modell ) nehme ich gewisse Aspekte und orientiere mich ansonsten ganz an dem Kind.
Kinder sind von klein auf in ihrem Verhalten auf die Eltern hin orientiert.
Sehr deutlich zeigt sich dies in Situationen wo Säuglinge irritiert oder überfordert sind.
Sofort wenden sie sich dem Elternteil zu und suchen „ Schutz“.
Diese sogenannte Bindungsbeziehung, die sich aufbaut ist noch sehr sensibel. Dementsprechend muss die Betreuung durch eine fremde Person genauso sensibel angegangen werden.
Ein Kind muss eine Beziehung / Bindung zu der Kindertagespflegeperson aufbauen können. Nur so ist die Tagesmutter in der Lage das Kind zu trösten.
Die Eingewöhnung beginnt mit Betreuungsbeginn und startet mit wenigen Stunden am Tag.
Die erste Zeit werde ich das Kind ausschließlich beobachten und gebe ihrem Kind die Möglichkeit, dies ebenso zu machen.
Es wird und soll auch feststellen, dass die anderen Kinder vertrauensvoll auf mich zugehen und ich ihnen jede gewünschte Hilfe zukommen lasse.
Ebenso wird es das Band zwischen mir und seinen Eltern zur Kenntnis nehmen. Je positiver dieses Band ist, umso eher wird das Kind geneigt sein, sich mir zuzuwenden.
Stück für Stück biete ich mich dem Kind mehr und intensiver an.
Je mehr ich in den Vordergrund rücke, umso mehr zieht sich die Begleitperson zurück.
Die erste Trennung erfolgt, wenn ich das Gefühl habe, dass ihr Kind sich von mir bedingt trösten lässt.
Die Trennungsversuche werden ausgedehnt, bis ihr Kind schlussendlich „angekommen“ ist.
Wichtigste Regel ist: das Kind bestimmt das Tempo
Kinder die gedrängelt werden mit mir zu spielen, werden es nicht schaffen los zulassen.
Die Eingewöhnungszeit ist die wichtigste Zeit, denn ihr Kind muss nicht nur mich kennenlernen, sondern auch 4 weitere Kinder, ein unbekanntes Umfeld und einen ganz neuen Alltag.
Das ist sehr viel Input, welches ihr Kind verarbeiten muss und muss dementsprechend sanft angegangen werden.
Bitte vergessen Sie nicht:
Es ist Ihr Kind, für das wir beide nur das Beste wollen.
Und manchmal braucht das Beste eben seine Zeit!